Sonntag, 2. September 2007

Tarte Tatin mit Zwetschgen


Nun habe ich mich doch noch mal an eine Tarte Tatin gewagt, d. h. eigentlich ist es wieder eine Tarte Renversée. Eine Tarte Tatin wird mit Äpfeln gemacht, allerdings hat sich diese Bezeichnung auch für Tartes mit anderen Obstsorten eingebürgert. Ich habe Zwetschgen verwendet, eine naheliegende Wahl. Mit Zwetschgen verbinde ich als erstes nicht einmal Zwetschgenkuchen, sondern Zwetschgenknödel. Meine Großeltern mütterlicherseits stammten aus dem Sudetenland. Sie hatten nicht nur ihre stark österreichisch gefärbte Mundart beibehalten, sondern auch die böhmische Küche. Meine Großeltern hatten zwei Zwetschgenbäume im Garten. Die oft riesigen Mengen an reifen Früchten verarbeitete meine Oma zu Powidl (Zwetschgenkonfitüre), sie hat sie eingeweckt, später dann auch eingefroren und eben für Zwetschgenknödel verwendet. Die gab es dann jede Woche, in unglaublichen Mengen türmten sie sich in den Schüsseln auf. Sie wurden mit flüssiger Butter übergossen und mit ein wenig Zucker bestreut gegessen. Die Knödel selbst werden aus einem Kartoffelteig, dem gleichen wie für Schupfnudel, bereitet, und der wird nicht gesüsst. Man kann aber nach dem Entsteinen ein Stück Würfelzucker in die Zwetschge legen, wenn sie noch nicht ganz reif und süß sind. Eigentlich mag ich Zwetschgenknödel nicht mal besonders. Meine Mutter macht sie einmal im Jahr zur Zwetschgenzeit - nur für sich selbst. Sie friert sich dann immer mehrere Portionen ein, damit der Aufwand sich lohnt.
Eigentlich sollte das ein Beitrag über Blätterteig, karamellisierte Walnüsse, Zwetschgen und Zimt werden, aber ich habe mich vom Gedankenfluß in eine ganz andere, ein wenig wehmütige Richtung treiben lassen...

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